Entwicklung eines integrierten Entscheidungshilfesystems für Großschadenslagen mit betroffenen Kritischen Infrastrukturen (KRITIS)
Einführung
Kritische Infrastrukturen (KRITIS) wie z. B. die Energieversorgung, die Versorgung mit Trinkwasser und Nahrungsmitteln, Telekommunikation und IT, Transport und Verkehrswesen sind für das Funktionieren einer modernen Gesellschaft unerlässlich. Aufgrund ihrer Komplexität und Interdependenzen sind sie jedoch auch hochgradig vulnerabel gegenüber Störungen wie Extremwettereignissen oder auch terroristischen Anschlägen.
Eine erste Analyse existierender Methoden und Modelle hat aufgezeigt, dass es zwar Modelle für einzelne KRITIS Bereiche gibt, diese aber meist Insellösungen darstellen und die extreme Komplexität der Abhängigkeiten nicht darstellen können. Daher arbeitet CEDIM im Rahmen einer strategischen Partnerschaft gemeinsam mit dem Fraunhofer IOSB daran, ein übergreifendes Entschei-dungsunterstützungssystem auf der Grundlage international anerkannter IT-Standards zu entwickeln.
Ziel/Arbeitsschritte
Ziel der Arbeiten im Rahmen von CEDIM ist die Bündelung der Kompetenzen im GeoforschungsZentrum Potsdam und Karlsruher Institut für Technologie, um ein ebenenübergreifendes (Untere Katastrophenschutzbehörde bis Bundesministerium) und skalenübergreifendes (Stadt bis ganzes Land) Entscheidungsunterstützungssystems zu entwickeln, das bei Großschadenslagen eingesetzt werden kann, um die Auswirkungen der Schäden auf Mensch, Umwelt und Wirtschaft zu minimieren. Hierzu müssen verschiedenste Methoden und Tools wie z. B. Wissensdatenbanken, selbstlernende Systeme, Multikriterielle Entscheidungsanalyse (MCDA) und Kennzahlensimulation zusammengeführt werden. Ein Schwerpunkt der Arbeiten wird auch in der Entwicklung von speziell angepassten Simulationsmodellen liegen, die zum einen eine komplexe Lage und deren Abhängigkeiten beschreiben und zum anderen für die Entscheidungsunterstützung des Krisenstabs hinreichend transparent sind und aggregierte Information zur Verfügung stellen können. Diese Methoden und Tools werden in einem integrierten System gebündelt und mit potentiellen Endnutzern auf ihre Anwendbarkeit getestet.