Nach einem Sturm, einem Erdbeben oder ähnlichen Ereignissen, die Verkehrssysteme zum Erliegen bringen können, wird in den Medien oft über die Unannehmlichkeiten der betroffenen Bevölkerung berichtet. Eine monetäre Quantifizierung der durch die Verkehrseinschränkungen hervorgerufenen gesellschaftlichen Schäden wird jedoch nur selten vorgenommen und veröffentlicht, obwohl kurz nach solch einem Ereignis diese Zahlen von großem Interesse wären.
Seit 2010 untersucht der Lehrstuhl für Netzwerkökonomie am Institut für Volkswirtschaftslehre (ECON) des Karlsruher Instituts für Technologie (KIT) unter der Leitung von Prof. Dr. Kay Mitusch die Erhebung und Schätzung solcher indirekter Schäden. Zwei Fallstudien, über den Ausbruch des Eyjafjallajökull und den Schneesturm Daisy, wurden exemplarisch untersucht, um Erkenntnisse über die notwendigen Daten, Arten von indirekten Schäden, Möglichkeiten der Monetarisierung und Verwertung für eine Abschätzung der indirekten Schäden zu erlangen.
Es stellte sich heraus, dass die Suche nach Daten die meiste Zeit in Anspruch nahm. Hierbei könnte zukünftig eine Zusammenarbeit mit weiteren CEDIM Projekten, wie Crowd Sourcing und Modellierung von Naturereignissen, weiterhelfen, um schneller einen Überblick über das räumliche Ausmaß sowie die Stärke und Art der Betroffenheit zu bekommen. Die Durchführung weiterer Fallstudien ist angedacht, um das Verfahren und die Erkenntnisse zu testen und anzureichern, so dass die Fähigkeiten für eine realistische Sofortbewertung von Ereignissen erhöht werden.